Am Wochenende war ForGen in der Nähe von Nürnberg im Kloster Banz im schönen Oberfranken zu einem Wolfssymposium eingeladen.

Ein langer Tag rund um die Belange des Wolfes und zwar aus verschiedenen Sichtweisen, so stand es im Programm.

Der Wolfsschützer genauso wie die Nutztierhalter, der Wissenschaftler und Wolfsexperte oder aber der Rechtsvertreter waren vor Ort und es wurden sehr informative und auch unterhaltsame Vorträge gehalten. Wie muss oder sollte der Wolf geschützt werden? Wie sollen die Schafe, Rinder etc. geschützt werden? Was gibt es für Möglichkeiten und wie funktionieren diese und wann und wo sind sie praktikabel? Warum versagen sie oder sind sie schlichtweg nicht ein-bzw. durchsetzbar? Wieso z.B. ist ein Esel möglicherweise keine langfristige Lösung zum Schutz einer Schafherde? (um es hier einmal für den Esel nicht allzu abschreckend zu formulieren). Und wie einfach oder auch nicht ist eigentlich der Umgang mit Herdenschutzhunden?

Es gab hitzige und temperamentvolle Diskussionen hierzu, aber auch zu vielen anderen Fragen und Themen. Was ist eine Europäische Tieflandpopulation? Von woher kommen neue Wölfe nach Deutschland, wie viele gibt es hier überhaupt und wer zählt die Tiere auf welche Art? Wie schade, dass nicht mehr Genetik-Experten vor Ort waren.

Wir konnten u.a. auch unsere rechtsmedizinische Expertise einbringen und erklären, unter welchen Umständen auch Tage später noch brauchbare Spuren von einem getöteten Tier entnommen werden können. Man muss nur wissen, wo man suchen soll. DNA kann einiges überdauern, wenn die äußeren Umstände stimmen und neueste Untersuchungen aus der forensischen Genetik haben gezeigt, dass biologische Spuren an Trägern (Kleidung) sogar im Wasser einige Zeit überdauern können. Natürlich alles abhängig von den äußeren Umständen, der Art der Spur und der Anfangsmenge. Auf jeden Fall aber sollte klar sein, dass dogmatische Regeln (z.B.: „Nach 24 h lohnt sich eine Probenentnahme nicht mehr“) völliger Quatsch sind.

Sonst gäbe es ja auch keine Mordfälle, die nach 30 Jahren anhand neuer DNA-Befunde aufgeklärt werden können… das nur am Rande…

Ein anstrengendes aber auch tolles und lehrreiches Wochenende war das und wir freuen uns, dass wir dabei sein durften. Hier ein großer Dank an die Veranstalter, an die überaus interessierten und aktiven Zuhörer und an alle Referenten für diese spannenden Vorträge und die Bereitschaft, sich auch kritischen Fragen und Anmerkungen zu stellen.

 

 

Diesmal ging es um den Wolf.