Wir haben es wieder erfolgreich überstanden! Diese Woche kamen die offiziellen Ergebnisse zum großen Gednap Ringversuch (German DNA Profiling). Vor vielen Jahren in Deutschland gestartet nehmen mittlerweile 100e von Laboren aus aller Welt teil und der jährliche Kongress mit bis zu 400 Teilnehmern ist eine große internationale Veranstaltung geworden. Jedes Jahr müssen zwei Ringversuche bearbeitet werden. Man erhält je drei Blutproben von einzelnen Personen (getrocknet auf verschiedenen Spurenträgern) und je vier Spuren. Diese sind unterschiedlichster Art und jedes Jahr denken sich die Organisatoren neue Herausforderungen aus. Das kann ein 5 µl (!!) Blutfleck auf einer Haferflocke sein, ein Wattestäbchen mit einer Mischung aus winzigsten Mengen Speichel und Blut, ein präpariertes Kondom oder aber ein Lederstückchen mit Speichel, auch schon mal einTeebeutel mit versteckter Antragung etc. etc. . Dabei mischen die „Hexenmeister“ Proben von bis zu drei Personen zusammen. Die Aufgabe der Labore besteht dann darin, festzustellen, WAS für eine Spur man vor sich hat und aus dieser biologischen Spur genügend DNA zu isolieren, um die weiteren wichtigen Fragen zu beantworten: WIEVIELE Personen haben diese Spuren verursacht?  War es ein Mann oder eine Frau? Zwei Männer und eine Frau? Und mit welcher Wahrscheinlichkeit handelt es sich bei den fraglichen Personen um die Verursacher von diversen Mischspuren?  Hier muss eine ordentliche Mischspuranalytik durchgeführt werden, wobei verschiedene Hypothesen bedacht werden müssen. Dabei untersuchen wir immer autosomale Datenbanksysteme und zusätzlich Merkmale, die spezifisch für das Y-Chromosom sind, also (im Normalfall) nur bei Männern vorkommen. 

Weltweit werden hier die gleichen Systeme nach identischen Kriterien analysiert, so dass wir uns auf der ganzen Welt „verstehen“ und unsere Befunde übernehmen können. Das ist essentiell für die Bearbeitung internationaler Fälle.  

Alles in allem sind wir mit dem Ringversuch ordentlich beschäftigt und haben immer kurz vor Weihnachten die Ergebniseingabe (toller Termin übrigens….). Im Februar ist dann der jährliche Spurenworkshop, auf dem wir die Ergebnisse besprechen und Neuigkeiten austauschen. D.h., dann weiß man schon, ob man es geschafft hat. Trotzdem geht nichts über die Freude, wenn man endlich diese für die Akkreditierung so wichtigen Urkunden in der Hand hat. 

Darauf Prost und Gruß an alle! 

Euer zufriedenes ForGen-Team! 

 

Hurra! Qualitätskontrolle geschafft!