Und weiter geht´s….dieses Wochenende ist ForGen auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Abstammungsbegutachtung (DGAB) in Freiburg unterwegs gewesen. Viel Spannendes und Informatives gab es zu hören und zu sehen. Wie immer seit nun schon einigen Jahren ging ein ganzer Vortragsblock über MPS (massive parallel sequencing). Diese Methode ist quasi eine Weiterentwicklung der in der Forensik weltweit gängigen STR-Analytik und untersucht nicht nur die „einfachen“ Größenunterschiede der STR-Merkmale, sondern zusätzlich etwaige Sequenzunterschiede innerhalb dieser Marker. Damit ergeben sich sehr viel informativere Ergebnisse. Und das Tolle daran ist, dass dies wohl tatsächlich die Methode der Zukunft werden wird. Jetzt arbeiten alle an der Vergleichbarkeit und entwickeln Richtlinien und Empfehlungen, auf dass wir diese Methode dann irgendwann alle nutzen können. Anders als bei den SNPs (single nucleotide  polymorphisms),  die von uns Forensikern vor weit mehr als 10 Jahren „entdeckt“ und seitdem intensiv beforscht wurden. Die SNPs allerdings haben sich aus guten Gründen nicht durchsetzen können und schon gar nicht konnten sie die STR-Analyse ablösen.

Zusätzlich wurden viele spannende Fallbeispiele berichtet, in denen es u.a. um komplexe Abstammungsuntersuchungen ging, um schwer zu untersuchendes Ausgangsmaterial oder um den Einsatz zusätzlicher genetischer Methoden. Wir hatten ja schon mehrfach berichtet, dass Abstammungen jenseits von Vater-Mutter-Kind nicht immer einfach zu beantworten sind. Zumindest nicht, wenn man einen gewissen Standard dabei halten möchte.  Dass wir das können, durften wir bei der Präsentation des halbjährlich stattfindenden Abstammungsringversuchs erfahren. Hier wurden von den Experten ausführlich die Ergebnisse des Biostatistischen Tests erläutert. Es ging um eine Onkel-Neffen-Frage, die gar nicht so ohne war. Aber das haben wir (wie bisher immer) schon einmal alles richtig. Jetzt warten wir geduldig auf die offiziellen Ergebnisse, um zu sehen, ob uns das Gleiche auch bei der genetischen Typisierung der Testproben gelungen ist.

Insgesamt war es ein hervorragend organisierter Kongress mit vielen guten Beiträgen und einem sehr witzigen Rahmenprogramm und wir möchten uns an dieser Stelle ganz herzlich bei den ausrichtenden Freiburger Kollegen bedanken!!!

Ach ja, dann gab es noch diesen (natürlich unfassbar interessanten) Vortrag über den Hund und den nicht-fliegenden Teppich aus Hamburg….aber davon erzählen wir Euch ein anderes Mal.

Euer jetzt stark erholungsbedürftiges, aber zufriedenes

ForGen-Team

Grüezi – ForGen ist in Freiburg / Basel