Eben noch in Brüssel haben wir mal wieder keine Pause gehabt und uns gleich in die nächste Aufgabe gestürzt. Am WiKu BRG Graz konnten wir Oberstufenschülern und -schülerinnen einen ganzen Nachmittag lang unser Lieblingsthema nahebringen: Die forensische Spurenkunde! Zuerst gab es eine Einführung zum Nachweis biologischer Spuren und dann durfte das Gelernte selber ausprobiert werden. Wir haben uns „Opferkleidung“ angesehen und nach biologischen Spuren gesucht, Schnelltests durchgeführt und unter dem Mikroskop überprüft, ob der erste Eindruck Tier- oder Menschenhaar richtig war. Alle waren mit unfassbar viel Interesse, Elan und Begeisterung bei der Sache und es wurde fleissig geknobelt, was denn hier passiert war….. War das tatsächlich ein Messerstich und das ernsthaft Blut oder doch nur Ketchup? Was macht das blutige Taschentuch in der Hose und hatte das Opfer vielleicht eine Katze? Vielleicht haben wir ja heute den kommenden Kriminaltechniker oder Forensiker gesehen…..
Im dritten Teil ging es dann um die genetischen Untersuchungen in der Rechtsmedizin; die Entdeckung des genetischen Fingerabdrucks, die RFLP-Analyse, STR—Nachweise mit Theorie und entsprechenden Anwendungsmöglichkeiten zur Abstammungsuntersuchung und Spurenanalytik. Und auch zur Anwendung in der Tiergenetik gabe es einiges zu hören und zu sehen. Das hat dann sogar unseren tierischen Zuhörer, Tito, fasziniert. Weniger begeistert war er im Anschluss dann allerdings davon, eine Mundschleimhautprobe abgeben zu „dürfen“, hat dies aber doch großmütig über sich ergehen lassen. Wir werden also bald wissen, was in dem kleinen Kerl steckt…
Auch über die Probleme in der Forensischen Genetik haben wir gesprochen und gingen hier u.a. auf DNA-Transfer und Kontaminationen ein. Phänomene, die uns in den letzten Jahren aufgrund der Verbesserungen in der Methodik sehr getroffen haben, weshalb die Befundung von Ergebnissen häufig großer, gutachterlicher Expertise bedarf.
Drei volle Stunden war der (übrigens sehr schicke) Chemieraum besetzt mit wirklich unglaublich und durchgängig interessierten Schülern/Schülerinnen und auch einigen Lehrern /und Lehrerinnen (dieses ganze Gendern ist wirklich anstrengend), die das ein oder andere Mal begeistert (oder erleichtert?) bemerkten, was ihre Schüler/innen alles so wussten.
Am Ende gab es nur Gewinner: Die Schüler/innen, die einen weiteren, langen Schultag überstanden haben und jetzt von ForGen noch einmal ein dickes Lob für ihre tolle Teilnahme bekommen, die Lehrer, die wirklich stolz auf ihre Schützlinge sein können und die – zugegeben momentan etwas erschöpfte – ForGen-Vertreterin, die wirklich Spaß hatte, soviel von ihrem Lieblingsberuf erzählen zu dürfen.
Ein großes Dankeschön also an die verantwortliche Lehrerin, Frau Gerstmann, an die motivierten Schüler/innen und auch an den Rest der Lehrerschaft, die im Anschluss noch einen Geburtstag feierte, so dass die ganze verbrauchte Energie mit leckerem Kuchen, Gebäck und mehr ratz fatz wieder aufgefüllt werden konnte! Und für das tolle Geschenk mit der wirklich schönen Karte!!!
In diesem Sinne, euer jetzt aber wirklich erschöpftes
ForGen-Team