Heute war ein guter Tag!

Im Rahmen der Übungseinheiten beim Unterricht der Polizeischüler bzw. -studenten in Berlin hatten wir „da einmal etwas vorbereitet“. Zuerst bekamen die angehenden Polizisten einen sehr sehr spannenden Fall erzählt, bei dem ein Mord beinahe unentdeckt geblieben ist. Hier war Mitdenken angesagt und die Teilnehmer konnten viel Wissen aus den vorherigen Kursen einbringen. Von wo kam das Blut/wie war die Spritzrichtung? Was gab es für weitere Hinweise, was wurde damals übersehen bzw. fehlinterpretiert? Auf was hätten die verschiedenen Beteiligten achten können und wie ist der Mord schlussendlich tatsächlich abgelaufen? Kann die Version vom Tatverdächtigen so stimmen? Es wurde viel diskutiert und gefragt und ermittelt und herausgefunden. Da Blutspuren eine große Rolle in diesem Fall spielten, gab es zum Abschluss (Täter bekam lebenslänglich) einige Spurenträger zum Selber-Untersuchen. Wie im echten Fall musste erst einmal überprüft werden, WAS alles so an diesen Spurenträgern zu finden war. Beschädigungen der Strukturen (Risse, Stiche), blutverdächtige Antragungen oder gar andere Körperflüssigkeiten? Einige Haare wurden auch gefunden und die fachmännische Asservierung besprochen. Im nächsten Schritt stellte sich dann die Frage, ob die rötlichen oder bräunlichen Antragungen überhaupt Blut sein könnten. Auf Anhieb und ohne jeglichen Vortest erkannt haben die Studenten hier die Schokoladenflecken, die wir liebevoll anfertigt hatten in der Hoffnung, sie ein wenig herauszufordern….

Die weitaus verdächtigeren Verfärbungen und Antragungen wurden dann mit Vortests überprüft, die auf das Vorhandensein von Blut hindeuten. Die hier positiven Fälle gingen in die nächste Fragestellung: Human oder nicht-human? Das wurde mit entsprechenden humanspezifischen Testverfahren analysiert, die als sicherer Beweis für das Vorliegen von menschlichem Blut gelten. Diese ganze Aktion dann auch noch mit einer einfach unglaublich interessierten und aufmerksamen Gruppe. Da weiß man, woher die Umschreibung „ein Loch in den Bauch fragen“ kommt! Viel Spaß hat das gemacht und diese Art der Lehre mit solch motivierten Studenten gehört definitiv zu einen der (vielen) tollen Aspekte der beruflichen Tätigkeit eines wissenschaftlich und akademisch tätigen Forensikers.

Ein großes Dankeschön an die Teilnehmer und auch an die netten Mitarbeiter bei der ATG Kriminaltechnik in Berlin, die großzügig die Untersuchungen für dieses Semester zum Teil gesponsort haben.

Euer hochzufriedenes ForGen Team

ForGen und die Polizei Teil 2: Spurenkunde