Wir bei ForGen lieben unsere Arbeit. Forensische Genetik ist einfach super und man kann soviel Gutes tun in so unfassbar wichtigen Bereichen wie Abstammungsfällen aber auch bei Morden, Misshandlungen oder Vergewaltigungen, Serieneinbrüchen durch Diebesbanden und und und. Manches kann ganz schön aufreibend und anstrengend sein.
Da sind dann häufig unsere „tierischen Fälle“, die Mischlingsanalysen, wie Balsam auf der Seele. Es macht einfach unfassbar Spaß, die Analysen durchzuführen, die Rohdaten zu befunden, auszuwerten und dann zum Schluss das Ergebnis mit dem untersuchten Hund zu vergleichen. Besonders toll ist es, wenn wir über „unsere“ Hunde mehr erfahren und eine kleine Geschichte schreiben dürfen.

Heute haben wir das Glück, gleich über zwei kleine Pelzknäuel berichten zu dürfen. Ein Paar im schönen Schleswig-Holstein, direkt an der Küste, entschloss sich im letzten Jahr, dazu einen Hund in ihre wundervolle und hundeparadiesische Umgebung zu holen (wir als alte Kieler wissen, wovon wir hier reden…). Schnell war klar, dass es ein Hund aus dem Tierschutz sein sollte. Im Internet stieß man auf die SALVA-Hundehilfe und dort auf die kleine Castanita, ein schüchterner und ängstlicher Problemhund, dafür aber mit riesigen ausdrucksvollen Augen. Einmal reingucken und es war zu spät. Castanita musste es sein! Tatsächlich schienen die drei gut zusammenzupassen. Die Leute bei SALVA sind da sehr gründlich und bemüht, für jeden Hund die richtigen Besitzer zu finden. Mitte Januar sollte es losgehen, aber Castanita „boykottierte“ diesen Plan. Kurzerhand hatte sie sich als „Leihmutter“ einigen Welpen angeboten und musste auf diese aufpassen. Nun wussten die beiden Hundebesitzer in spe zwar, dass ihre Castanita fürsorglich war, aber leider war sie noch weit weg und es galt, einige Wochen zu warten. Dann wurden die Kleinen auch noch
krank und die Ausreise verzögerte sich weiter. Erst Mitte März war es endlich soweit. Bis dahin hatte sich insbesondere Castanita neues Frauchen mit allen Hunden in der Umgebung getröstet. Jeder, der mochte, wurde von ihr ausgiebig gestreichelt und geknuddelt, zahlreiche Hundebücher wurden gelesen und immer wieder die Helfer von SALVA kontaktiert, um sich auf die kleine geschundene Seele vorzubereiten.
Und der Start war nicht leicht. Castanita war ängstlich und unendlich vorsichtig. Es dauerte, bis sie das erste Mal Leckerchen annahm und sich streicheln ließ. Wer weiß, was sie erlebt hatte. Minischritt für Minischritt. Aber es geht voran und ihre Menschen erarbeiten sich mit riesiger Geduld ihre Hundefamilie. Zu der jetzt übrigens ein zweiter Vierbeiner gehört. Alfie, auch vom Tierschutz und auf einer Pflegestelle auf ein neues Zuhause wartend. Obwohl körperlich sehr viel kleiner als Castanita, ist Alfie nervenstark und offen und ein wahrer, energiegeladener Charmebolzen auf vier (echt) kleinen Pfoten. Kaum angekommen, zeigte er seiner neuen Freundin erst einmal, wozu denn die auf dem Boden herumliegenden quietschenden Dinger gut sind, was Hund mit einer Kordel alles so anfagen kann und er führte sie in die hohe Kunst des „wir verwüsten die Umgebung, indem wir gemeinsam durch die Räume toben“ ein. Castanita ist abgeholt und wir sind uns so sicher, dass die beiden bald ein quirliges, glückliches und lauter Quatsch-treibendes Vierergespann sein werden, das seine Menschen auf Trab hält und ihnen jeden Tag zeigt, wofür sie sich so eingesetzt haben! Ein buntes Leben mit zwei tollen Hunden.

Ach, was sind es überhaupt, die beiden Spanier? Einmal Ratonero Valenciano mit chilenischem Foxterrier und Chihuahua und einmal ganz viel vom Ratonero, dazu Pinscher und ein Schuss Chihuahua. Mal raten, wer was ist…sieht man ganz gut.

Euer ForGen-Team sagt Danke für diesen schönen Auftrag und danke an alle, die sich so geduldig um die Hunde kümmern.

Über Einsatz und Geduld, Freude am „Gutes tun“ und dem Glück auf vier kleinen Pfoten: Willkommen Castanita und Alfie!