Immer mal was Neues….Jetzt arbeiten wir teilweise schon seit fast 25 Jahren in der Forensik für Gerichte, Staatsanwaltschaften, Behörden aber auch für Privatleute, Und nicht einmal gab es Zweifel an der Richtigkeit unserer Gutachten bzw. an der objektiven Erstellung derselben. Und jetzt müssen wir erfahren, dass es Leute gibt, die davon überzeugt sind, dass wir unsere Ergebnisse dem Gutachtenauftrag anpassen?
„Bitte Abstammungsgutachten für zwei Kinder. Nummer 1 darf passen, aber Nummer 2 nicht, viel zu anstrengend der Junge und will auch noch Medizin studieren. Das wird zu teuer im Unterhalt.“ Oder aber die ganzen Anrufe von der Mafia „Sie haben da doch die Probe vom Tatverdächtigen xy…? Der ist doch natürlich NICHT in der Spur zum aktuellen Mordfall, ODER!?!“
Wie konnte uns das bisher nicht auffallen? Aber ehrlich, denken solche Menschen?
Wir arbeiten nach einem Qualitätsmanagement im Rahmen unserer Akkreditierung nach ISO17025. Diese behandelt ausgiebig bereits den Umgang mit Aufträgen und Proben lange, BEVOR die Untersuchungen im Labor gemacht werden. Sobald der Auftrag eingeht, muss dies dokumentiert werden. Dann wird als erstes überprüft, ob man den Auftrag überhaupt erfüllen kann. Forensische Spurenuntersuchungen z.B. darf man nur machen, wenn man die entsprechende Akkreditierung dafür hat. Bekommt nun ein anderes Labor mit z.B. einer Akkreditierung für pathologische Untersuchungen einen forensischen Spurenauftrag, wird dieses Labor den Auftraggeber informieren und bestenfalls vorher ein geeignetes Labor heraussuchen und empfehlen.
Sobald dann vom geeigneten Labor der Auftrag angenommen wird, wird explizit die Fragestellung festgesetzt, um die bestmöglichen Untersuchungsansätze auszuwählen. Und so weiter und so weiter, bis zum Schluss ein ordentliches und objektives Gutachten fertig gestellt ist.
Dies wird vielleicht dazu führen, dass der Beklagte freigesprochen wird, obwohl eigentlich jeder weiß, dass er der Täter ist. Oder aber das wirklich niedliche Kind wird eindeutig dem fürchterlichen Mann zugeordnet, der seit zwei Jahren der Probenentnahme entflieht und schlussendlich mit der Polizei vorgeführt werden musste. So ist es und nichts auf der Welt würde uns dazu bewegen, Beweise zu unterschlagen oder in die falsche Richtung zu interpretieren. Wir haben Serientäter, Vergewaltiger und Pädophile überführt, haben den Richter gebremst, wenn die Spurenlage eine sichere Zuordnung einfach nicht zuließ und haben uns im Gerichtssaal vor 24 Strafverteidigern (erfolgreich) erklären müssen.
Und da meint manch einer tatsächlich, wir riskieren das und unseren guten Namen mitsamt unserem Beruf (der bei uns tatsächlich von Berufung kommt) für eine Analyse auf Hunde- bzw. Wolfs-DNA?
Da fehlen uns jetzt wirklich die passenden Worte….
Euer sprachloses ForGen-Team

ForGen fassungslos: Wunsch-Gutachten???