Das waren zwei ereignisreiche Wochen für ForGen. Erst eine Woche in Prag auf dem größten forensischen Genetiker Kongress, der International Society of Forensic Genetics und dann die Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Rechtsmedizin im schönen Hamburg, wo wir nicht nur viele Beiträge gehört haben, selber einen Vortrag präsentierten, sondern auch als Aussteller präsent waren.

Zusammengefasst kann man sagen, dass DNA-Transfer und -Kontaminationen in aller Munde sind und jeder sich dieser Problematik bewusst ist. Zahlreiche Vorträge und Poster in Prag beschäftigten sich mit diesem Thema und auch auf der Jahrestagung der Rechtsmediziner wurde dieses Thema behandelt bzw. gewürdigt. Wir selber haben in Prag die Ergebnisse unserer Studie zur Nachweisbarkeit und Analyse von Speichelspuren auf Fell bzw. ganze Tierteile vorgestellt (als Simulation für gerissene Tiere) und konnten viel über Canidengenetik diskutieren und unsere gute Kollegin und Forschungspartnerin hat in Hamburg den jährlichen Forschungspreis für ihre zahlreichen Untersuchungen zum Thema der DNA-Haltbarkeit und -Übertragung erhalten. U.a. zeigte sie in ihrem Vortrag, dass Körperflüssigkeiten auf Kleidung, die bei kalter Witterung in einem Teich versenkt wurden, nach zwei Wochen noch eine vollständige DNA-Typisierung zuließen. Verschmutzte Kleidung in der Waschmaschine? Wunderbar saubere Kleidung, ohne einen sichtbaren Fleck kam aus den Maschinen heraus. Die DNA aber war noch immer (auch nach mehreren Waschgängen) hervorragend nachweisbar. Auch gehörte zu ihren Studien eine ganz neue Untersuchung, bei der versucht wurde, glatte Oberflächen von DNA zu befreien. Sie bekam genau das heraus, was wir schon vor einigen Jahren an künstlich erstellten Spurenträgern („How to get rid of unwanted DNA“) bzw.  ganz pragmatisch im Sektionssaal („Phantoms in the Mortuary“) zeigten: Kaum, bis gar nicht. Es gibt eine absolut sichere Möglichkeit, die wir hier nicht verraten werden….

Wir selbst haben unseren neuen Lieblingsfall vorgestellt: Der 82-Jährige und schwer herzkranke Musiker, dessen DNA nach einem Einbruch (40 Instrumente im Wert von etwa 130.000 Euro) am Tatort gefunden wurde und den eine Haftstrafe erwartete. Wir hatten in einem Zusatzgutachten darstellt, auf welche unterschiedliche Weisen seine DNA dort hätte hinkommen können, OHNE dass er der Einbrecher gewesen sein muss. Die tatrelevante Spur ist hier das Zauberwort bzw. der erlaubte Spurenleger und wir sind noch immer schwer begeistert, dass der arme Mann aufgrund unserer Begutachtung freigesprochen worden ist.

Viele neue Kontakte konnten wir knüpfen, alte vertiefen oder auffrischen und wir sind absolut überzeugt, dass wir den schönsten Stand auf der Jahrestagung hatten.

 

Euer absolut zufriedenes ForGen-Team

Zwei Wochen Forensik pur – Weiterbildung für ForGen