„Die Probenentnahme dient dazu, DNA von Oberflächen jeglicher Art zu entnehmen, mit dem Ziel
diese im Anschluss im Labor zu untersuchen und den „Besitzer“ dieser DNA und damit
möglicherweise den Täter zu identifizieren.“ Möglicherweise, da dies noch kein absoluter Beweis ist,
solange die DNA nicht absolut sicher Tat-relevant ist.
Dies gilt selbstverständlich auch bei einem verletzten oder gar toten Tier. Wer war der Täter, wer hat
die Wunden zugefügt?
Daher ist es als erstes wichtig zu wissen, dass die
PROBENENTNAHME
der wichtigste Schritt für die
Untersuchung ist. Egal wie gut ein Labor ist und was es für wunderbare Methoden zur Verfügung hat,
wenn die Probe schlecht entnommen wurde oder schlecht gelagert wurde, so dass sie degradieren
kann, dann schafft es auch das beste Labor nicht, hier noch etwas herauszufinden.
Entsprechend wichtig ist es, zu wissen, WO Proben entnommen werden. Wen will ich nachweisen?
Also überlegen wir uns, WO es den meisten Kontakt zwischen „Täter“ und „Opfer“ gegeben haben
muss. DORT entnehmen wir die Probe. Hier ist Mitdenken gefragt.
Außerdem ist das WERKZEUG wichtig. Am besten werden spezielle Abstrichtupfer eingesetzt, aber
auch hier gibt es gute und nicht so gute und ganz schreckliche.
Wir haben speziell für die Probenentnahme am verletzten oder gerissenen Tier ein
Probenentnahmeset zusammengestellt, das alles enthält, was in einem solchen Fall nötig ist. Ein
Entnahmebogen für die ordentliche Dokumentation, drei sehr gute, saugfähige Abstrichtupfer,
steriles Wasser, um die Tupfer ggf. anzufeuchten, Handschuhe und einen Maßstab, dazu noch einen
Rückumschlag und man hat alles, was man braucht, zusammen. Die Abstrichtupfer sind die, die auch
Europa-weit von der Polizei genutzt werden, so dass sie auch für eine Analyse auf humane DNA
einzusetzen sind.
Der Maßstab ist wichtig, damit sich notfalls ein Experte die Bilder ansehen kann, wenn sich
Diskussionen entwickeln, ob die Wunden von einem Hund, Wolf, Fuchs, Zaun, Stöckchen etc.
verursacht wurden. Leider wird das fast immer wieder vergessen.
Ist der traurige Fall eingetreten, kann der Betroffene sich gerne bei uns melden und wir helfen bei der
Probenentnahme. Mittlerweile gibt es auch sehr viele, die bei uns eine Fortbildung zu diesem Thema
absolviert haben und sicherlich auch unterstützen und helfen, wenn sie können.
Kürzlich erst haben wir ein kleines Lehrvideo für unsere Studenten gedreht. Da ging es um den
Nachweis von Blut. Vielleicht drehen wir demnächst auch ein
ähnliches Video speziell zur Probenentnahme, mal sehen, was unsere Zeit sagt und wie das ankommt.
Wer Fragen zur Entnahme hat, kann sich am besten direkt an uns wenden, gerne per Email oder
Messenger. Wir haben keinen 24 h Dienst, bemühen uns aber, erreichbar zu sein.
Wie immer in diesem Bereich (und aus der Rechtsmedizin kommend, wissen wir, wovon wir reden),
ist niemanden zu wünschen, dass er jemals in die Situation kommt, ein Entnahmeset tatsächlich zu
brauchen. Wenn der Fall aber eintritt, hilft es sehr, wenn eines vorliegt und man vorbereitet ist.
Ein ruhiges, sonniges Wochenende wünscht Euch
Euer ForGen-Team
ForGen informiert: Wichtiges zum Thema Forensische Probenentnahmen