In der momentanen Zeit sollte man sich das Schönste, Beste, Netteste, Leckerste, Angenehmste heraussuchen, um gut durchzuhalten. Wir freuen uns daher umso mehr über die immer spannenden und tollen Aufträge zur Hundetypisierung. Und weil wir hier einen Vierbeiner haben, wo zumindest von uns keiner sein Foto ansehen kann, ohne zu lächeln, teilen wir heute Oskar mit Euch.
Als Jungspund von etwa 1,5 Jahren wurde er in Bulgarien ausgesetzt und von Tierschützern gefunden. Er blieb einige Zeit in einer Pflegefamilie und landete dann recht schnell, es war September 2019, in seiner neuen Düsseldorfer „Für-Immer-Familie“.
Ein kleiner, eingeschüchterter, wuscheliger Kerl saß da in seiner Transportbox, sichtlich fertig von der anstrengenden Autofahrt.
Das Foto aber verrät natürlich, dass dies nur ein sehr vorübergehender Zustand war. Möglicherweise hat ihn auch sein Name ein wenig angespornt und in Rekordzeit zeigte Oskar, wie fröhlich und unglaublich verspielt er tatsächlich war. Dazu kamen einige Eigenschaften, die wohl viele Hunde mit unschöner Vergangenheit aufweisen. So ist nichts, aber auch absolut nichts halbwegs Essbares vor Oskar sicher und seine neue Familie musste einiges in ihrem Umfeld und an ihrem Verhalten ändern, damit der kleine Vielfraß Zähne, Blutzucker und Figur im vernünftigen Rahmen hält. Mittlerweile wissen sie auch, dass nicht einmal Mon Chéri vor ihm sicher sind!
Dazu die Erkenntnis, dass es keine gute Idee ist, Lippenstifte in der Handtasche aufzubewahren, wenn ein Oskar in der Nähe ist…
Mit großem Talent und Ideenreichtum werden diese „Lagerungsorte“ von dem Fellbündel gefilzt und akribisch wird jeder Lippenstift entfernt. Hier hätten wir ganz gerne noch die Aufklärung? Werden die Dinger aufgefressen? Benutzt? Oder der angehimmelten Pudeldame von nebenan geschenkt???
Auch wundert es einen nicht, dass Oskar ein unbändiges Interesse daran hat, seine Umgebung auszukundschaften und einfach auf alles neugierig ist. Gewisse Kollateralschäden werden mit seinem Charme und Witz gekontert, so dass ihm keiner so wirklich böse sein kann. Und irgendwann weiß man es als Besitzer ja auch, wie man seinen jagdversessenen Hund wieder aus den metertiefen Maulwurfs- oder Mauselöchern herausbekommt, in denen er sich bis zum Hinterteil eingegraben hat und nun ein wenig festhängt.
Bei aller Neugierde und Umtriebigkeit hört er mittlerweile sehr gut und seine Futterliebe tut hier einiges. Die Aussicht auf ein oder zwei Leckerchen schlägt dann schon einmal die Aussicht auf das Kaninchen in seinem Bau.
Wer ist dann noch überrascht von den Rassen, die wir in dem Kerlchen „gefunden“ haben: Jagdterrier, Foxterrier, Parson Russel Terrier und ein Klecks Rauhaar-Dackel.
Herausforderung pur, aber auch Spaß und Freude an diesem fitten, lebensbejahenden (und Lippenstift-liebenden) … Oskar.
Vielen Dank, dass wir ihn untersuchen durften!
Euer ForGen-Team