Wie sagt man so schon? „Läuft“! Nachdem wir gerade erst die Urkunden für den großen Abstammungsgutachter-Ringversuch erhalten hatten und dazu von der Deutschen Akkreditierungsstelle auch die Beurkundung, dass wir weiterhin sowohl für Spuren als auch für Abstammungen ordentlich akkreditiert sind, liege heute die Urkunden der beiden letzten Spurengringversuche in der Post.

Alle drei Bereiche der Spurendiagnostik haben wir erfolgreich bestanden.

Wieder gab es Blute von sechs verschiedenen Personen (teilweise verdünnt, teilweise jahrzehntealt) und insgesamt acht künstlich hergestellte Spuren (Blutmischungen, Speichel, Sperma auf unterschiedlichsten Spurenträgern in unterschiedlichster und meist nicht guter Qualität und Quantität).

Hier musste zuerst genau bestimmt werden, um was für biologische Spuren es sich handelt. Meist ist es Blut (von bis zu drei Personen in unterschiedlichen Mengenverhältnissen gemischt), Blut mit Speichel oder Sperma oder die Körperflüssigkeiten unvermischt. Ist das klar, muss noch geklärt werden, ob diese überhaupt menschlicher Herkunft sind, da ansonsten die weitere, genetische Typisierung keinen Sinn ergäbe.

Dazu wurde im nächsten Schritt aus allen Proben die DNA extrahiert und typisiert, wobei wir autosomale Merkmale (die, die von der Mutter und dem Vater vererbt werden), Y-chromosomale (die, die auf dem Y-Chromosom liegen und daher nur vom Vater an die Söhne vererbt werden) und den Geschlechtsmarker Amelogenin bestimmt haben. Alles muss richtig sein für das Zertifikat und es muss auch klar angegeben werden, ob es sich um eine Einzel- oder eine Mischspur aus xy Personen handelt.

Zur „Entspannung“ gibt es dann noch zwei theoretische, i.d.R. recht komplexe Spurenfälle, wie man sie durchaus auch in der forensischen Routine immer mal wieder hat. Hier ist die Anzahl der möglichen Spurenverursacher vorgegeben und es gibt zusätzlich zu den genetischen Daten eine kleine Geschichte dazu. Als Gutachter müssen nun die Befunden und der Hintergrund in ordentliche biostatistische Analysen eingepflegt werden, wobei neben der korrekten Berechnung immer auch das Spurenszenario und die Fragestellung wichtig ist, um die richtigen Hypothesen zu formulieren. Nur, weil die DNA gefunden wird, ist die zugehörige Person nicht gleich Täter. Wer ist erlaubter Spurenleger, wer hat was (angeblich gemacht) etc.

All das ist wie schon erwähnt korrekt von uns bearbeitet worden und damit sonnen wir uns heute nicht nur in der sehr angenehmen Hamburger Sonne, sondern auch ein wenig in unserer Leistung.
Euer schon wieder sehr stolzes und zufriedenes

ForGen-Team

 

Nächster Ringversuch bestanden: ForGen kann weiterhin auch die schwierigsten Spuren!